Der dritte Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA lieferte den 928 Zuschauern in der Rundsporthalle am vergangenen Samstag, dem 15.10.2022, ein packendes NRW-Derby zwischen den VfL SparkassenStars Bochum und den WWU Baskets Münster. Nach einem 20-Punkte-Rückstand zur Halbzeit drehten die SparkassenStars in der zweiten Hälfte mächtig auf, zogen die Halle mit und drehten das Spiel. In der Overtime fehlte am Ende das kleine Quäntchen Glück zum ersten Heimsieg der Saison, so dass die Münsteraner mit einem 82:83-Sieg den Stadionring verließen.
In dieser Neuauflage der ProB-Dauerrivalität schickte SparkassenStars-Headcoach Felix Banobre erstmals in dieser Saison eine komplett durchrotierte Starting-Five auf das Parkett. Niklas Geske, Miki Servera, Garrett Sams, Bernie Andre und Tom Alte mussten mitansehen, wie sich die Gäste bis 4:28 Minuten auf 6:14 absetzten, so dass es mit einem 13:21-Rückstand in die erste Viertelpause ging.
Die Geschichte des zweiten Viertels war dann schnell erzählt. Die Gäste aus dem Münsterland waren aktiver, aggressiver und konzentrierter auf dem Feld. Während die SparkassenStars sich einige Turnover und viele Fehlwürfe leisteten, lief die Offensive der WWU Baskets rund und so setzte sich der Aufsteiger bis zur Halbzeitpause durch einen getroffenen Dreier von Oliver Pahnke mit dem Buzzer zum 24:44 ab.
Die SparkassenStars kamen mit einer anderen Körpersprache aus der Halbzeitkabine und starteten sofort mit zwei Dreiern durch Tom Alte und Conley Garrison in die zweite Hälfte des Spiels. Nun stand auch die Defense des VfL solide und so holten die Bochumer angeführt von einem unaufhaltsamen Conley Garrison Punkt für Punkt auf. Nach 10 Minuten in der zweiten Hälfte waren die Bochumer bereits auf 55:61 an die WWU Baskets herangerückt und die Rundsporthalle stand zu diesem Zeitpunkt bereits Kopf.
Ein Dunking von Tom Alte und ein Dreier von Conley Garrison brachten die SparkassenStars dann im Schlussviertel. Die SparkassenStars waren zurück im Geschäft und so drehte Momente später Bernie Andre per Dreier das Ergebnis zum 66:64 erstmals auf die Seite der Bochumer. Der VfL setzte sich durch vier Zähler von Niklas Geske und zwei Punkte nach einem Dunking von Tom Alte 2:02 Minuten vor dem Ende auf 72:66 ab. Doch dann kamen die Gäste aus dem Münsterland zurück. Jackson traf erst einen Freiwurf, verwarf den zweiten Versuch, holte sich den Offensivrebound und passte heraus zu Connor Harding, der den Dreier zum 72:70 versenkte. Zwei getroffene Freiwürfe von Andreas Seiferth stellten für die Münsteraner den 72:72-Ausgleich her. Die Münsteraner schickten im Anschluss Tom Alte an die Linie. Der Bochumer Center ließ beide Versuche von der Freiwurflinie liegen, so dass der Ball 20 Sekunden vor Ende der Partie bei Münster lag. Doch sowohl Jackson als auch Seiferth scheiterten per Korbleger, so dass die Partie in die Overtime ging.
Die fünf Extraminuten sollten dann die fesselnde Partie der beiden Rivalen entscheiden. Der VfL startete impulsiv über Garrison per Dreier, welcher von Seiferth per Korbleger gekontert wurde. Dann ließ Garrison einmal mehr die Rundsporthalle an diesem Abend explodieren als er nach Zuspiel von Niklas Geske zum Dunking über Darien Jackson ansetzte und den VfL mit 77:74 in Front brachte. Münster hatte jedoch durch zwei Harding-Dreier die richtige Antwort parat und holte sich beim Stand von 78:80 die Führung zurück. Die SparkassenStars kämpften sich durch vier Punkte von Garrison auf 82:83 an die WWU Baskets heran und bekamen nach einem Steal durch Niklas Geske 16 Sekunden vor Ende der Partie die Chance auf den Sieg. Conley Garrison, der bis dato Held des Abends der SparkassenStars, hielt den Ball zum letzten Angriff in der Hand, doch als er Sekunden vor Ende der Overtime in Richtung Korb antreten wollte, rutschte er aus, verlor den Ball und Münster gewann diese packende Begegnung mit 82:83.
„Ich gratuliere Münster zum Sieg. Sie haben sich das Spiel verdient. Am Ende war es ein enges Spiel. Wenn wir die gleiche Einstellung in der ersten Halbzeit gehabt hätten wie nach der Pause, dann wäre es ein komplett anderes Spiel gewesen. Wir haben uns erst ab dem dritten Viertel in das Spiel gekämpft und angefangen, unsere Würfe zu treffen. In der Overtime hat Münster vielleicht ein wenig cleverer gespielt und ist in Führung gegangen, so dass wir das Spiel nicht mehr drehen konnten. Wir haben die Energie der Halle gespürt. Es war wahrscheinlich eines der lautesten Spiele in dieser Halle. Das war sehr wichtig für uns und ich bin stolz ein Teil davon zu sein. Wir müssen uns jetzt auf Kirchheim konzentrieren“, so Headcoach Felix Banobre nach dem Spiel.
„Dieses Spiel war eine große Werbung für den Basketballsport. Wir sind leider ähnlich verhalten in die Partie gestartet wie in der letzten Woche in Dresden, was uns mit 20 Punkten zur Halbzeit deutlichen zurückgeworfen hat. Diese Mannschaft hat aber eine große Moral und ein riesiges Potential, so dass unser Team zurückgekommen ist, Münster die Stirn geboten hat und diverse Chancen auf den Sieg hatte. Am Ende haben wir leider einige Freiwürfe liegen gelassen, die uns schon den Sieg in der regulären Spielzeit hätten bringen können. Am Ende der Overtime verlieren wir dann unglücklich den Ball und das Spiel. Es waren nur kleine Nuancen, die den Unterschied ausgemacht haben. Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie sich zurückgefightet haben, aber jetzt müssen wir darauf achten, dass wir auch wieder etwas Zählbares für die Habenseite der Tabelle einsammeln“, so Geschäftsführer Tobias Steinert.
Für die SparkassenStars geht es am kommenden Wochenende weiter mit dem Auswärtsspiel bei den VfL Kirchheim Knights.
Conley Garrison 25 Punkte/8 Assists, Niklas Geske 15 Punkte/7 Assists, Bernie Andre 12 Punkte, Jonas Grof 11 Punkte, Tom Alte 9 Punkte, Hendrik Drescher 5 Punkte/8 Rebounds, Lars Kamp 2 Punkte, Kilian Dietz 2 Punkte, Garrett Sams 1 Punkte, Miki Servera, Benedict Baumgart dnp, Fynn Lastring dnp
