SparkassenStars schlagen den Tabellenführer

14.12.2024 / VfL SparkassenStars Bochum vs Science City Jena 84:75

Sensationeller Sieg der VfL SparkassenStars Bochum! Die erneut ersatzgeschwächten SparkassenStars drehten das Spiel gegen den Tabellenführer Science City Jena und feierten den verdienten Sieg mit 1.200 begeisterten Fans in der Rundsporthalle. Es war bereits der siebte Sieg in Folge für die Bochumer. 

Wie bereits in der vergangenen Woche musste Headcoch Felix Banobre auf mehrere Starting 5-Spieler verzichten. Tom Alte, Lars Kamp und Emil Loch mussten krankheitsbedingt passen. Niklas Geske und Keith Braxton kehrten in den Kader zurück, konnten aber erst am Donnerstag vor dem Spiel gegen die Thüringer in das Mannschaftstraining einsteigen. Das sollte man beiden Spielern aber nicht anmerken. 

Das beste Offensivteam (Jena) traf auf das beste Defensivteam (Bochum). Banobre schickte Jonas Grof, Peter Kalthoff, Kilian Dietz und Matthew Strange auf das Parkett um dem favorisierten Klassenprimus die Stirn zu bieten. Das erste Viertel war intensiv und taktisch geprägt. Die SparkassenStars versuchten Jena erst gar nicht in den Rhythmus kommen zu lassen und das gelang. Lediglich 16 Punkte erlaubten die Bochumer dem Tabellenführer im ersten Spielabschnitt. Beide Teams trafen schwach bzw. überhaupt nicht aus der Distanz. Die SparkassenStars waren etwas effektiver bei der Field Goal Quote. Obwohl Jena das beste Rebound-Team der Liga ist und die SparkassenStars auf Center Tom Alte verzichten mussten, konnten sie das Rebound-Duell ausgeglichen gestalten. Kilian Dietz und Peter Kalthoff hatten alle Hände voll mit u.a. dem ehemaligen BBL-MVP Raymar Morgan zu tun, der zwar sechs Punkte erzielen konnte, aber jeden davon hart erarbeiten musste. So stand es 16:16 nach dem ersten Spielabschnitt. 

Im zweiten Viertel bekam man Morgan sogar noch besser in den Griff und erlaubte ihm keinen Punkt. Kaum zu kontrollieren war Ex-Nationalspieler Robin Christen. Der beste deutsche Scorer der ProA wurde von Peter Kalthoff „beackert“ konnte sich aber immer wieder mit sehenswerten Fadeaway-Jumpshots durchsetzen und zeigte seine Klasse. Bis zur Pause erzielte er zehn Punkte. Jena traf im zweiten Viertel fünf Dreier und ging dadurch mit einer 41:37 Führung in die Halbzeitpause. Bei den SparkassenStars knüpfte Jonas Grof an die überragende Leistung vom Auswärtssieg in Tübingen an. Mit elf Punkten war er zu diesem Zeitpunkt der Topscorer der SparkassenStars.

Der Beginn des dritten Viertels gehört den Thüringern. Mit einem 12:0 Lauf konnten sie ihre Führung auf 14 Punkte ausbauen (56:42). Gerade bei den Points in the Paint konnten die Thüringer in diesem Viertel deutlich zulegen. Doch die SparkassenStars gaben nicht auf. Angetrieben vom euphorischen Publikum in der Rundsporthalle konterten sie mit einem 9:0 Lauf und verkürzten den Rückstand auf fünf Punkte (54:59). Jeder in der Halle spürte, dass heute eine Sensation möglich war. Jena führte aber weiterhin und ging mit einer 61:56 Führung in den letzten Spielabschnitt. 

Jetzt war es ein richtiges Spitzenspiel auf hohem Niveau. Keiner saß mehr auf seinem Platz, denn die Spannung war kaum auszuhalten. Der Jenaer Headcoach Björn Harmsen sagte später in der Pressekonferenz, dass Bochum den größeren Willen hatte und deswegen verdient gewonnen hat. Das zeigte sich vor allem in der Crunchtime. Der überragende Keith Braxton kontrollierte das Spiel und war der „Go to guy“ seines Teams. Kapitän Niklas Geske war es aber, der mit einem Dreier für die Führung (70:68) sorgte. Im Gegenzug glich Herrera nochmal sehenswert per Dunk aus, doch man spürte, dass jeder im Bochumer Team an den Sieg glaubte. Sieben der nächsten neun Punkte erzielte Keith Braxton, der die Jenaer in der Crunchtime zeitweise schwindelig dribbelte und auch von der Freiwurflinie sicher traf. Jena gelang kaum noch etwas. In den Gesichtern von Robin Christen und Co konnte man die Niedergeschlagenheit ablesen. Den Schlusspunkt setzte Matthew Strange mit zwei getroffenen Freiwürfen zum Endstand von 85:74 für die SparkassenStars. Obwohl die SparkassenStars ersatzgeschwächt auf den großen Positionen in das Spiel gingen, holten sie mehr Rebounds als das ligaweit beste Rebound-Team. 

Topscorer der SparkassenStars war Keith Braxton mit 27 Punkten, 9 Rebounds und 5 Assists. Bei Jena war Robin Christen mit 20 Punkten bester Scorer seines Teams. 

Durch diesen Sieg rückten die SparkassenStars auf den zweiten Tabellenplatz vor. Jena bleibt Erster, mit einem Sieg mehr als die SparkassenStars. Am nächsten Samstag müssen die SparkassenStars auswärts in Bayreuth antreten. Dann folgt das letzte Heimspiel des Jahres am 28.12. gegen die Giessen 46ers. Bereits jetzt wurden für dieses Spiel über 1.000 Tickets verkauft. 

„Ich bin fast sprachlos. Aufgrund der personellen Lage habe ich das Team darum Herz zu zeigen und zu kämpfen. Ich sagte ihnen, das die Rundsporthalle hinter ihnen stehen wird, wenn sie kämpfen. Wir müssen die Fans stolz machen, egal wie das Spiel ausgeht. Das haben sie unglaublich umgesetzt. Man wird richtig emotional, wenn man sieht wie die Jungs gekämpft haben. Ich bin überglücklich mit dem Sieg“

„Wir haben gegen die beste Offensive der Liga nur 75 Punkte zugelassen und gezeigt, warum wir die beste Defense der Liga haben. Der Sieg fühlt sich nichtmal glücklich an, wir haben uns das einfach erarbeitet. Ich habe hier noch nie so eine Atmosphäre erlebt. Das Publikum war großartig, ich bin fast sprachlos“