Der Spielverlauf beim Showdown um den Klassenerhalt in Jena war symptomatisch für den Saisonverlauf der VfL SparkassenStars Bochum. Von Ernüchterung bis Hoffnung war bei dieser Achterbahnfahrt der Gefühle alles dabei. Nach einer glücklosen ersten Hälfte lieferten die SparkassenStars ihrem Gegner Medipolis SC Jena einen großen Kampf. Am Ende wurde der sportliche Abstieg der SparkassenStars in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB durch die 89:85 Niederlage besiegelt.
Die Ausgangslage vor dem Duell in Jena war klar, um den Klassenerhalt zu schaffen, mussten die SparkassenStars in Jena gewinnen und die Artland Dragons in Frankfurt verlieren, Beides trat nicht ein, so viel kann man vorweg nehmen. Der Verlauf war aber nichts für schwache Nerven.
Bochum startete, wie auch in den letzten Spielen, ohne Wurfglück in die Partie. Dazu dominierte Jena die Zone. In den ersten beiden Vierteln gewannen die Thüringer das Rebound-Duell mit 27:10, holten doppelt so viele Points in the Paint (28:14) und sicherten sich auch den Großteil der Second Chance Points (11:4). Das war aufgrund der physischen Überlegenheit des Teams von Headcoach Björn Harmsen zu erwarten, jedoch war den Bochumern vor der Partie klar, dass man diese körperliche Überlegenheit der Jenaer nur durch Shooting-Power ausgleichen kann. Das blieb allerdings zunächst aus. Bis zur Halbzeit trafen die SparkassenStars nur einen von vierzehn Dreierversuchen und die Zweier-Quote lag auch bei überschaubaren 44%. Dementsprechend hoch fiel der Rückstand nach dem ersten Viertel (13:25) und zur Halbzeit (28:52) aus. Zeitgleich führten auch die Artland Dragons in Frankfurt In diesem Moment war jedem klar, dass nur noch ein Wunder helfen konnte.
In der Halbzeitpause gab es emotionale Worte von Headcoach Felix Banobre und auch Spieler ergriffen das Wort. Das Ergebnis: Das Team kam mit einer „Jetzt erst Recht-Einstellung“ zurück aufs Parkett. Mit intensiver Defense und den nun fallenden Distanzwürfen konnten die SparkassenStars das dritte Viertel mit 25:17 gewinnen und lagen vor dem letzten Viertel der Saison mit 16 Punkten zurück (53:69). In Frankfurt schafften die Skyliners nach zwischenzeitlichem 13 Punkte Rückstand wieder den Ausgleich. Die Hoffnung war wieder da im Lager der SparkassenStars und das Team schien wild entschlossen zu sein das „Wunder von Jena“ wahr zu machen. Als der Vorsprung der Thüringer auf 9 Punkte geschmolzen war, legten sie einen Zahn zu und den SparkassenStars war die kräftezehrende Aufholjagd anzumerken. In der Crunchtime kamen die SparkassenStars aber dann nochmal auf 5 Punkte heran, das Jenaer-Team spielte aber seine Klasse aus und ließ nichts mehr anbrennen. Die Artland Dragons gewannen in der Overtime in Frankfurt und sicherten sich damit den Klassenerhalt. Selbst ein Sieg hätte den SparkassenStars somit nicht gereicht. Der sportliche Abstieg in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB stand damit fest.
„Ich könnte über das Spiel sprechen, aber ich möchte über die Spieler reden. Basketball ist ein Sport den man mit allen Sinnen liebt. Du arbeitest hart für den Erfolg. Wir hatten die ganze Saison eine harte Zeit. Meine Spieler sind unglaublich. Ich weiß welchen Weg sie gehen mussten. Die Unterstützung der Organisation und der Fans war unglaublich. Wir haben in jedem Spiel unser bestes gegeben, so auch heute. Es war sehr schwierig in Jena zu spielen, wir haben aber alles gegeben. Wir müssen das jetzt alles verarbeiten und uns wieder vorwärts bewegen, es gibt keinen anderen Weg. Ich ermutige alle unsere Fans und Partner uns treu zu bleiben. Es gibt immer Rückschläge auf so einem Weg, aber die Ambition ist weiterhin vorhanden“
Felix Banobre - Headcoach
„Die Saison ist vorbei. Es war nicht unser Jahr und am Ende steht der sportliche Abstieg der ProB - der erste Abstieg in über 30 Jahren Bochumer Basketballgeschichte. Das tut gerade sehr weh für alle Beteiligten. Mir tut es weh für alle Menschen, die uns treu zur Seite standen und die Spaß an dem gefunden haben, was wir machen. Für unsere Partner, die uns treu zur Seite standen während dieser schweren Saison und für unsere Fans, die uns vorbildlich durch diese schwere Zeit begleitet haben und für einen neuen Zuschauerrekord in dieser schweren Saison gesorgt haben. Ich bin unendlich dankbar für diese Unterstützung. Durch diesen Abstieg ist nichts zerbrochen. Wir haben eine kleine Delle bekommen, aber jetzt ist es an uns, diese mit guter Feinarbeit wieder auszugleichen. Wenn wir alle treu und stark zusammenstehen, werden wir auch gemeinsam die SparkassenStars wieder erfolgreich und erstarkt dorthin zurückführen, wo sie hingehören - in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA! Packen wir es gemeinsam an“
Tobias Steinert - Geschäftsführer