Am 26. Spieltag der Barmer 2. Basketball Bundesliga ProA erlebten die Zuschauer in der Rundsporthalle ein wahres Drama. In einem extrem engen Spiel behielten die Teckstädter am Ende die Oberhand, weil sie 2 Sekunden vor Schluss einen Freiwurf verwandelten.
Beide Teams starteten ersatzgeschwächt in die Partie. Die SparkassenStars mussten neben Tom Alte auch verletzungsbedingt auf ihren US-Point Guard David Cohn verzichten und bei den Knights fiel Jaydon Henry aus, der aufgrund eines Achillessehnenrisses auch für den Rest der Saison ausfallen wird.
Beide Teams starteten mit viel Energie in die Begegnung und auch das Publikum in der Rundsporthalle, darunter auch einige Supporter der Knights, sahen ein intensives erstes Viertel. Hier zeichneten sich schon zwei Tendenzen ab: Bochum traf den Dreier hochprozentig und Kirchheim dominierte bei den Offensivrebounds. Dazu hatte die Defense der SparkassenStars den Topscorer der Liga, Michael Flowers, gut im Griff. Zwei Dreier von Matthew Strange und von Ray Thornton mit der Schlussirene sorgten für eine 25:18 Führung für die SparkassenStars.
Die Dominanz bei den Offensivrebounds bauten die Knights im zweiten Viertel aus, hohe Dreierquoten hielten die SparkassenStars aber im Spiel. Qualitativ war das zweite Viertel von beiden Seiten aber das schlechteste des Spiels. Die SparkassenStars erzielten lediglich 9 Punkte. In den letzten 5 Minuten des Viertels blieben sie sogar gänzlich ohne Korberfolg. Die Ritter erzielten 18 Punkte und gingen mit einer knappen 36:34 Führung in die Halbzeit.
Das sollte dramatisch werden. Auf Kirchheimer Seite dominierten nun Michael Flowers und Michael Miller, die das Scoring der Schwaben dominierten. Auf Seiten der SparkassenStars war Ray Thornton der Go-to guy. Auch Keith Williams zog immer wieder erfolgreich zum Korb. 1:11 Min vor Ende der Partie hatten die Ritter eine 5 Punkte Führung herausgearbeitet, doch dann bebte die Rundsporthalle, weil Ray Thornton erst einen Korbleger verwandelte und dann einen sensationellen Dreier traf und so für den Ausgleich sorgte. Es sollten aber die letzten Punkte der Bochumer bleiben. 33 Sekunden waren noch zu spielen, die SparkassenStars spielten eine gute Defense und eroberten den Ball. 7 Sekunden vor dem Schlusspfiff hatten die SparkassenStars die Chance die Partie zu entscheiden. Wieder war es Ray Thornton, der Verantwortung übernahm, doch sein Versuch den Gamewinner zu erzielen wurde abgepfiffen. Die Referees hatten ein Offensivfoul gesehen. 6 Sekunden waren noch zu spielen. Die Knights hatten den Ball. Wieder wurde gepfiffen, diesmal gegen Lars Kamp, der Michael Flowers gefoult haben soll. Die Knights gingen an die Freiwurflinie und verwandelten einen der zwei Freiwürfe. 2 Sekunden standen noch als Restspielzeit auf der Anzeigetafel. Der Wurfversuch von Niklas Geske aus der eigenen Hälfte verfehlte das Ziel, somit gewannen die Knights das Spiel mit 84:83.
Ray Thornton: 23 Punkte, 8 Rebounds
Niklas Geske: 14 Punkte, 12 Assists
Keith Williams: 13 Punkte, 4 Rebounds
Matthew Strange: 13 Punkte, 4/4 Dreier
„In der ersten Hälfte lebte Kirchheim von den Offensivrebounds. Wir gaben ihnen zu viele zweite Chancen. In der zweiten Hälfte war es ein echter Fight. Beide Teams hatten ihre guten und schlechten Momente. Ich habe mir gerade die Videos der letzten beiden Pfiffe angesehen und muss sagen, dass ich die Entscheidungen nicht verstehe. Für mich war es ein Foul von Ward, als das Offensivfoul gegen Ray gepfiffen wurde. Der Pfiff gegen Lars 2 Sekunden vor Ende der Partie war meiner Meinung nach auch nicht richtig, außerdem scheint man davon ausgegangen zu sein, dass die Teamfoulgrenze noch nicht erreicht war. Das war aber leider so. Damit hat man Kirchheim die Möglichkeit gegeben, das Spiel zwei Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie zu entscheiden. Wir werden die Videos definitiv zum DBB schicken“
Felix Banobre - Headcoach
„Es war ein sehr zerfahrenes Spiel, in welchem Kirchheim deutlich die Oberhand bei den Rebounds erarbeitete und sich so immer wieder zweite Chancen erarbeiten konnte. Wir haben das Reboundduell mit einer Differenz von 22 verloren. Kirchheim hat knapp so viele Offensivrebounds geholt wie wir Defensivrebounds eingesammelt haben. Das ist natürlich ein eklatanter Unterschied am heuten Abend gewesen. Dennoch hat sich das Team immer wieder zurückgekämpft und wir hatten das Momentum auf unserer Seite. In den letzten 6 Sekunden der Partie gewann man allerdings den Eindruck, als dürften wir dieses Spiel nicht gewinnen. Es fühlt sich an, diesen Sieg durch zwei Entscheidungen in den letzten sechs Sekunden beraubt worden zu sein. Wenn man durch äußere Einflüsse solch ein Spiel in solch einer Phase der Saison durch diese Gegebenheiten verliert während die Konkurrenz im Tabellenkeller gewinnt, kann man nicht mehr von Pech sprechen! Wir werden dies erneut aufarbeiten“
Tobias Steinert - Geschäftsführer