Dieses Derby hatte alles was dazugehört, Spannung, Hektik, umstrittene Entscheidungen und Aufholjagden. Am Ende behielten die Uni Baskets Münster knapp die Nase vorn und die VfL SparkassenStars Bochum ärgerten sich über verpasste Chancen.
2.515 Zuschauer sahen in der Sporthalle Berg Fidel den „NRW-Classico“, der seit vielen Jahren für mitreißende Duelle sorgt. Die SparkassenStars konnten aus dem vollen schöpfen, während die Uni Baskets einige Verletzungssorgen plagten. Deswegen haben sie in dieser Woche den US-Import Caleb Zurliene verpflichtet, der im August vom College in die zweite österreichische Liga wechselte, dort aber nach dem Tryout entlassen wurde.
Im ersten Viertel entwickelte sich eine spannende Partie, in der die Münsteraner dominanter wirkten als das Team von Felix Banobre. Bei den Rebounds hatten die Bochumer das nachsehen, konnten das aber durch bessere Wurfquoten ausgleichen und das Spiel damit offen halten. Das Viertel endete mit einem Spielstand von 24:25 aus Sicht der SparkassenStars.
Münster startete mit einem 8:0 Lauf in das zweite Viertel, doch die SparkassenStars hielten danach dagegen und ließen nicht zu, dass sich die Uni Baskets weiter absetzen konnten. Jetzt wurde die Partie hektisch. Nach einigen umstrittenen Entscheidungen der Referees kassierte erst Kilian Dietz und dann auch Felix Banobre jeweils ein technisches Foul. Beide fälligen Freiwürfe wurden von den Baskets verwandelt. Danach traf Paul Viefhues noch einen Korbleger, doch der Rhythmus beider Teams schien durch die aufkommende Hektik im Spiel gestört. Fast drei Minuten blieben beide Teams ohne Treffer. Zur Halbzeit stand es 49:42 für die Uni Baskets.
Im dritten Viertel liefen die Münsteraner von Downtown heiß. Ganze sechs Dreier versenkte das Team von Headcoach Götz Rohdewald in den ersten vier Minuten des Spielabschnitts.. Besonders Youngster Paul Viefhues lief vollkommen heiß. Als er dann noch einen krachenden Dunk traf, stand die Halle vollkommen Kopf. Am Ende standen 24 Punkte für den 20-jährigen auf dem Statistikbogen. Das Momentum war jetzt ganz klar auf der Seite der Uni Baskets. Ihr Vorsprung betrug nun 21 Punkte. Die SparkassenStars wirkten angeknockt, fingen sich aber wieder und konnten den Abstand bis zum Viertelende gleich halten. Vor dem letzten Spielabschnitt stand es 62:81 aus Sicht der Bochumer.
Die Partie war eigentlich gelaufen, jedoch hatte der Hallensprecher eine Vorahnung, als er die Zuschauer zu Viertelbeginn warnte, dass er schon viel Partien gegen Bochum miterlebt hat, die auch bei diesem Vorsprung eng wurden. Und genau so kam es: Die SparkassenStars spielten plötzlich wie entfesselt. Götz Rohdewald ahnte schon früh, was passieren konnte und nahm nach einem 5:0 Lauf der SparkassenStars bereits nach etwas einer Minute Spielzeit ein Timeout. Nach einem weiteren 7:0 Lauf waren es auf einmal nur noch zehn Punkte Rückstand, bei noch verbleibenden sieben Minuten bis Spielende. Die Partie war jetzt wieder offen und es wurde wieder hektisch, weil die Entscheidungen der Referees wieder sehr umstritten waren. In der Folge gab es ein weiteres technisches Foul, diesmal gegen die Bank der SparkassenStars. Die ließen sich nicht beirren und spielten super aggressiv in der Defense, provozierten immer wieder Ballverluste der Uni Baskets, die nun sichtlich in Schwierigkeiten waren. Jedoch schwanden jetzt auch die Kräfte bei den Bochumern und es schlichen sich leichte Fehler bei den Abschlüssen ein. Diese Abschlüsse hätte es aber gebraucht um die Partie endgültig zu drehen, was durchaus möglich gewesen wäre. Am Ende brachten die Uni Baskets die Führung verdient ins Ziel und gewannen diesen denkwürdigen „NRW-Classico“ mit 92:86.
Topscorer der SparkassenStars waren Niklas Geske mit 18 Punkten und 7 Assists und Antonio Williams mit 18 Punkten, 6 Assists und 4 Rebounds.
Niklas Geske: 18 Punkte, 7 Assists, 2 Rebounds
Antonio Williams: 18 Punkte, 6 Assists, 4 Rebounds
Jonas Grof: 17 Punkte, 5 Rebounds
Myrren Jones: 11 Punkte, 5 Rebounds
„Gratulation an Münster! Sie haben verdient gewonnen. Wir waren zu Beginn zu soft und sie kamen mit viel Energie ins Spiel. Bis zum Ende des Viertels konnten wir Ihnen die Stirn bieten, aber im zweiten und dritten Viertel waren wir nicht richtig da. Wie das in Derbys nun mal so ist, kann aber alles passieren und ich glaube, das war ein sehr interessantes Spiel für die Zuschauer. Wir haben alles gegeben, aber am Ende hat es nicht gereicht“
Felix Banobre - Headcoach
„Wir sind verhalten in die Partie gestartet. Ab dem zweiten Viertel hat sich Münster einen Vorteil erarbeitet. Wir konnten die Partie aber noch ausgeglichen gestalten. Im dritten Viertel hat Münster dominant gespielt und sich einen deutlichen Vorsprung erarbeitet. In dieser Phase des Spiels haben wir keine guten Entscheidungen getroffen. Im letzten Viertel haben wir uns nochmal in Schlagdistanz, konnten das Ruder aber nicht mehr herumreißen“
Tobias Steinert - Geschäftsführer