Das die Partie am 5. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA zwischen den VfL SparkassenStars Bochum und den Nürnberg Falcons eng werden könnte, davon konnte man ausgehen. Das sie im letzten Viertel ein echter Thriller werden würde, hatte kaum jemand geahnt.
Die Vorzeichen für ein spannendes Spiel waren da. Zwei punktgleiche Teams trafen aufeinander. Die SparkassenStars zeigten sich bisher mit den besseren Wurfquoten in den ersten vier Spielen der Saison, während die Falcons mehr inside scorten. Welches System würde sich durchsetzen? Das Spiel vor über 1.000 Zuschauern in der Bones Hands Arena startete mit leichten Vorteilen für die SparkassenStars, die ein hohes Tempo gingen, das die Falcons vor Probleme stellte. Nach einer 17:10 Führung für die Bochumer konnten die Nürnberger aber ihren Rhythmus finden und kamen wieder näher heran (15:17). Dennoch blieben die SparkassenStars weiterhin das etwas dominantere Team. Das erste Viertel endete mit einem Spielstand von 26:20 für die SparkassenStars.
Mit einem 7:0 Lauf startete das Team von Headcoach Felix Banobre in den zweiten Spielabschnitt und erreichte dadurch erstmals eine zweistellige Führung. Bei den Franken lief danach nicht viel zusammen, was die SparkassenStars zu einer 15 Punkte-Führung nutzten. Doch die „Stehaufmännchen“ aus Nürnberg sollten nicht zum letzten Mal in diesem Spiel ein Comeback schaffen. Mit drei Dreiern in Folge verkürzten sie den Spielstand bis zur Halbzeit wieder auf 42:49 und hielten die Partie offen. Überragender Akteur auf dem Parkett war der Bochumer Malek Green, der 18 Punkte bis zur Halbzeit erzielte.
Das dritte Viertel lief ähnlich wie das zweite. Die SparkassenStars bauten ihre Führung wieder zweistellig aus, doch die Falken trafen wieder aus der Distanz um im Spiel zu bleiben. Das brachte die Bochumer diesmal ziemlich aus dem Konzept. Das Spiel drohte zu kippen, als es plötzlich 65:65 stand. Max Brackmann sorgte dann mit dem Buzzer für die 67:65-Führung für sein Team vor dem letzten Spielabschnitt. Gleichzeitig waren das die ersten ProA-Punkte für den Bochumer Center.
Was jetzt folgte war nichts für schwache Nerven. Beide Teams warfen nun alles ins Spiel. Die SparkassenStars hatten die Nase aber immer etwas vorne. 30 Sek. vor Ende des Spiels lagen sie mit sieben Punkten in Front und dann wurde es wild. Ex-SparkassenStar Vincent Friederici traf einen Zirkus-Dreier mit Foul. Den Bonus-Freiwurf traf er auch. Plötzlich waren es nur noch drei Punkte Vorsprung für die Bochumer. Die SparkassenStars mussten nun erneut Charakter zeigen, was sie auch taten, wie so oft in der Partie. Captain Niklas Geske verwandelte drei von vier Freiwürfen und sorgte für etwas Entspannung. Die war aber schnell wieder weg, als Julius Wolf einen wilden Dreier vom Parkplatz traf und die Falken erneut zurück in die Partie brachte und das sechs Sekunden vor Schluss. Schon lange saß niemand mehr auf seinen Plätzen. Nach einem Foul an Antonio Williams verwandelte der einen der beiden Freiwürfe und machte damit alles klar. Die Franken konnten durch zwei getroffene Freiwürfe verkürzen, aber die Spielzeit war nun abgelaufen.
Die SparkassenStars feierten einen knappen, aber dennoch verdienten Sieg, denn sie ließen das Spiel nie kippen und zeigten Nervenstärke, wenn es darauf ankam. Fünf Spieler der Bochumer trafen zweistellig, was zeigt, wie ausgeglichen das Bochumer Team in dieser Saison ist. Topscorer der Partie war Malek Green mit 24 Punkten und 8 Rebounds.
In der kommenden Woche reisen die SparkassenStars zu den Giessen 46ers, die bisher hinter den selbst gesteckten Zielen geblieben sind. Dennoch sind die Bochumer in dieser Partie die Underdogs, was ihnen durchaus gefallen dürfte, denn Giessen muss vor heimischem Publikum zwingend punkten. In der darauffolgenden Woche kommt es dann zum NRW-Derby gegen den Aufsteiger aus Paderborn in der Bones Hands Arena.
Malek Green: 24 Punkte, 8 Rebounds
Antonio Williams: 16 Punkte, 4 Assists
Niklas Geske: 13 Punkte, 6 Assists
Dragon Mangum: 10 Punkte, 8 Rebounds
Myrren Jones: 10 Punkte, 4 Assists
„Wir haben Nürnberg gut gescoutet und festgestellt, dass sie offensiv sehr stark sind. Wir mussten sie also irgendwie stoppen, was in der ersten Halbzeit ganz gut gelang. Sie haben sich danach etwas besser auf uns eingestellt und wir kamen in Foul-Probleme. Wir konnten aber die Oberhand behalten, weil unsere Spieler sich voll reingehängt haben“
Felix Banobre - Headcoach
„Es war ein rasantes Spiel gegen Nürnberg, bei dem die Fans in Sachen Spannung über die vollen 40 Minuten auf ihre Kosten gekommen sind. Wir sind gut in die Partie gekommen und hatten die Kontrolle über das Spiel, sodass wir uns auf 15 Punkte zwischenzeitlich absetzen konnten. Doch Nürnberg hat hochprozentig von jenseits der Dreierlinie getroffen und daher immer eine Antwort parat, um unseren Vorsprung zu kontern. Am Ende wurde es noch einmal richtig eng, da sie zwei sehr wilde Dreier getroffen haben. Ich bin froh über diesen Sieg. Und jetzt blicken wir nach vorne auf das Spiel in Gießen“
Tobias Steinert - Geschäftsführer